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Ausstattung

Der 1720 entstandene Hochaltar von Johann Michael Doser besteht aus in warmen Tönen marmoriertem Holz. Die leicht gekurvte Altarwand ist mit vier Säulen auf hohen Postamenten besetzt, die vergoldete korinthisierende Kapitelle und attische Basen auf-weisen. Sie tragen ein reich profiliertes Gebälk, das um die Säulen verkröpft ist und im Fries vergoldetes Muschelwerk zeigt. Die Sockelzone wird durch Rahmenfelder abgeteilt, die Blumen oder Rankenwerk enthalten. Das Altarblatt in rechteckiger, oben im Viertelkreis geschlossener Rahmung hat die Aufnahme der hl. Walburga in den Himmel zum Thema. Das Gemälde stammt möglicherweise von dem Bamberger Hofmaler Joseph Scheubei d. A. (1686—1769) (Mayer). Vier lebensgroße Figuren flankieren das Altarblatt: außen das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, innen zwischen den Säulen in einer Einnischung die heiligen Bischöfe Otto von Bamberg und Benno von Meißen. Zwei Putten mit Mitra stehen zu seiten des Bildes, zwei kleinere sitzen auf dem Tabernakelaufbau, den der Pelikan krönt, ein Symbol des Opfertodes Christi. Den Aufzug des Altars (= oberster Aufbau) bilden zwei konkave Anschwünge mit waagrechter Deckplatte. In diese Rahmenform ist eine vielteilige Dreifaltigkeitsgruppe hineinkomponiert, umgeben von ornamentalem Gewölk und einer Engelschar. Das einfallende Licht des integrierten Chorfensters verklärt diese Szenerie.

Der rechte Seitenaltar, der „Frauen-Altar”, wurde 1706 von Johann Michael Doser geliefert. Er gehört, wie sein Gegenstück, zum in Franken seltenen Typus der sog. Rankenaltäre, die in Böhmen und in der Oberpfalz weit verbreitet waren (vgl. etwa die Altäre Dosers in Auerbach, Schnell, Kunstführer Nr. 1204, oder Velburg, Nr. 767). Es wurde auf einen architektonischen Aufbau verzichtet, die vorgegebene Rahmenform aber mit der Virtuosität des Schnitzers von Ranken, Blüten- und Bandwerk umkleidet. In Kirchröttenbach steht auf dem einfachen Unterbau eine plastische Verkündigungsgruppe von ornamentalem Schwung, darüber eine Inschriftkartusche. Eine geschuppte Rahmenleiste grenzt diesen Bereich aus, wird dann oberhalb eingezogen und schließt sich nach zwei parallelen Konvexschwüngen zum Bogen. Volutenartig gerollte Wölkchen, die oben Gottvater und unten die Heiliggeisttaube umgeben, füllen diese Leerform aus. Den inneren Bereich umgibt nun in loser Rahmung eine Fülle von Akanthuswedeln, durchsetzt mit Blüten und Bändern, begleitet von je drei Engeln auf jeder Seite, während ein siebter die Spitze des monstranzähnlichen Gebildes einnimmt.

Der linke Seitenaltar wurde wohl von der örtlichen Corporis-Christi-Bruderschaft in Auftrag gegeben und um 1720 in der Doser-Werkstatt angefertigt. Er ist als gleichartiges Gegenstück zum Marienaltar konzipiert. Im Zentrum der Anlage, jedoch höher gerückt, steht der Erzengel Michael mit gezücktem Schwert über dem besiegten Drachen. Darüber die Dreifaltigkeit, dargestellt im Symbol eines gleichseitigen Dreiecks mit dem Auge Gottes in einer Wolkenballung mit Engelsköpfchen. Der Unterbau des Altars ist hier aufgesprengt und nimmt einen Tabernakel auf. Die bekrönenden Engelchen stammen aus der Kalvarienbergkapelle, ihre Vorgänger und ein wertvolles Kreuzreliquiar wurden gestohlen. Die Figuren des hl. Wendelin von Friedrich Theiler (um 1790) und des hl. Joseph mit dem Jesusknaben flankieren den Tabernakel.

An den Hochwänden des Langhauses sind auf schönen Empirekonsolen mit Girlandendekor mehrere Einzelfiguren aufgestellt. Den Beginn (vom Eingang gesehen) machen zwei einander gegenüber plazierte heilige Bischöfe mit einem Buch in der Hand. Die nur mäßig großen Holzplastiken stammen aus der Mitte des 18.Jh. und stellen vermutlich die Brüder der Kirchenpatronin, Willibald und Wunibald, dar. Das folgende Figurenpaar, die Heiligen Sebastian und Laurentius, zeigt in seiner künstlerischen Auffassung große Verwandtschaft mit der Verkündigungsgruppe des rechten Seitenaltars. Da die Maße übereinstimmen und am Unterbau des Altars die vorkragenden Seitenstücke unbesetzt sind, darf man wohl in Analogie zum Michaelsaltar annehmen, daß die beiden Heiligenfiguren ursprünglich dort ihren Platz hatten. Damit sind sie als Frühwerke Johann Michael Dosers anzusehen.

Den letzten Langhauspfeiler auf der linken Seite nimmt die Kanzel ein, 1722 datiert und ebenfalls aus der Doser-Werkstatt stammend. Akanthusdekor bedeckt den Boden des Corpus, der in den Felderungen die vollplastischen Figürchen der Evangelisten trägt. Auf dem Schalldeckel thront Gottvater mit der Weltkugel in einem Wolkenmeer, umgeben von jubilierenden Engelchen. Der Kanzel gegenüber befindet sich ein feines Werk Friedrich Theilers von 1795, der hl. Johannes d. Täufer. Im Chor fanden noch zwei barocke Bildwerke Aufstellung, ein hl. Joseph von Doser, der ursprünglich auf dem linken Seitenaltar der Kalvarienbergkapelle stand, und eine hoheitsvolle Madonna.

Die beiden gangartigen Seitenschiffe enthalten je sieben gemalte Kreuzwegstationen in vergoldeten Rokokoschnitzrahmen. Die Gemälde aus der 2. Hälfte des 19.Jh. stehen noch in nazarenischer Tradition. An der Nordwand des linken Seitenschiffes befindet sich der 1930 gestiftete Theresienaltar, eine zweisäulige Anlage mit seitlichen Akanthusanschwüngen, bei der wohl alte Teile verwendet wurden. Im rechten Seitenschiff steht heute die Figur des Heiligsten Herzens Jesu, Herkunft unbekannt. Die Statue des auferstandenen Christus von Theiler um 1790 ist in der österlichen Zeit über dem Tabernakel anstelle des Pelikans aufgestellt. Das alte Gestühl, dessen Wangen reicher Muschelwerkdekor in Flachschnitzerei ziert, findet sich in Teilen noch auf der Orgelempore. Unter der Empore, auf einer Konsole über dem Eingang zum Turm, steht eine nürnbergische Madonna um St. Sebastian an der linken Seitenwand im Hauptschiff, Johannes der Täufer an der rechten Seitenwand im Hauptschiff 1450 in barocker Fassung, die vom ehemaligen Altar der Schloßkirche auf dem Rothenberg stammt. Das angrenzende Turmuntergeschoß, ein quadratischer Raum mit Kreuzrippenwölbung, wurde 1975 zur Kriegergedächtniskapelle und zu einem Ort stillen Gebetes umgestaltet. Es birgt eine große Schnitzfigur der Mater Dolorosa um 1750, die im Kunsthandel erworben wurde, sowie ein derbes Kruzifix aus derselben Zeit. Erwähnenswert ist auch der prachtvolle, 1,5 m hohe Leuchter auf drei Akanthusfüßen mit Engelsköpfen, eine Arbeit um 1700. Gegenüber, am Eingang zum alten Chor, befinden sich zwei Bildwerke des späten 18.Jh.: Mutter Anna mit Maria, eine kleine bemerkenswerte Gruppe von Theiler, die seinen empfindungshaften Klassizismus vertritt, sowie ein hl. Franziskus.

Der spätgotische Chor enthält noch einige Stücke der mittelalterlichen Ausstattung. Dazu zählt die um 1500 entstandene Gruppe der Marienkrönung (Heiliggeisttaube ergänzt), die wahrscheinlich von einem Schreinaltar herrührt. Nürnbergisch ist die Herkunft einer hl. Dorothea um 1480, die mit Märtyrerkrone und -palme sowie einem Apfel als Attribut dargestellt ist. Im Chorscheitel hängt ein Kruzifix und darunter fand in einem modernen Gehäuse ein Abendmahlsrelief seinen Platz, das 4 wohl ursprünglich die Predella eines spätgotischen Choraltares bildete. Dieses feine Werk in alter Fassung wird um 1500 datiert und dem Umkreis des Bamberger Schnitzers Hans Nußbaum zugeschrieben (Mayer). Ein hl. Sebastian von Theiler Ende des 18. Jh. schließt die figürliche Ausstattung der Kapelle ab. Zum alten Bestand gehört noch der Taufstein aus dem 15.Jh., eine einfache Anlage mit achteckigem sockellosen Schaft, auf dem ein gedrungenes Becken mit Spitzbogendekor ruht.