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Baubeschreibung

Etwas abseits der Durchgangsstraße gelegen, erhebt sich die Kirche inmitten des befestigten ehemaligen Kirchhofes (heute ein schön gestalteter, gepflasterter Kirchplatz). Mit dem früheren Pfarrhaus, einem prächtigen Fachwerkbau von 1692, und dem alten Schulhaus, die beide auf der Ummauerung errichtet wurden, stellt die Kirche von Süden ein bemerkenswertes Ensemble dar (Das alte Schulhaus wird z. Zt. zum künftigen Pfarrheim St. Walburga umgebaut). Die alte Wehrmauer blieb an drei Seiten, wenn auch nicht in der ursprünglichen Höhe, erhalten; im Norden fiel sie einer Erweiterung des Friedhofes zum Opfer. Die Kirche selbst ist aus gelblichem Sandstein in sauberer Quaderung aufgeführt. Der Hauptzugang liegt an der Südseite. Ihm ist eine offene Vorhalle auf zwei achteckigen Pfeilern vorgelagert, die ein Kreuzrippengewölbe mit rundem Schlußstein aufweist. Seit 1763 ziert Muschelwerkdekor die Gewölbekappen. Die Fassade der Südseite schmückt eine Sonnenuhr, 1976 neu gestaltet von der Firma Schmuck, Bamberg. Eingerahmt wird die Sonnenuhr von den Wappen des Hochstiftes Bamberg und des neu entstandenen Landkreises Nürnberger Land. An der Südseite des Turmes befindet sich der Ölberg in einem Gehäuse zu zwei Jochen mit Kreuzrippengewölbe. An zwei Seiten öffnet sich dieser Anbau in spitzbogigen Arkaden mit Kehlen- und Stabprofil, die Reste der ursprünglichen Farbfassung behalten haben. Am Mittelpfeiler ist ein profilierter Stab mit konsolartiger Verbreiterung abgesetzt, darüber eine leere Figurennische.

Jahreszahl 1513 verweist auf die Entstehungszeit des Ölbergs, dessen Figuren im Barock überarbeitet wurden. Darüber ragt der Turm in fünf Geschossen auf, die von schmalen Gesimsen geschieden werden. Die drei unteren Geschosse zeigen nur schlitzartige Öffnungen, während die beiden oberen Spitzbogenfenster mit Maßwerkresten erkennen lassen. Ein Maßwerkfries schließt das oberste Geschoß zum Turmhelm ab, der früher nachweislich als Fünfknopf ausgebildet war. Zum alten Baubestand zählt ferner die Südseite des ehemaligen Kirchenschiffes mit drei einfachen Fenstern, von denen nur eines seinen ursprünglichen Spitzbogen bewahrt hat. Der anschließende polygonale (= vieleckige) Chor wird von sechs Strebepfeilern gestützt, ein Kaffgesims (= abgeschrägtes Gesims) unter den Fenstern bildet die einzige plastische Gliederung. Die gesamte spätgotische Anlage zeigt große Verwandtschaft mit der Pfarrkirche im nahen Schnaittach.

Seit 1922/25 besteht der Hauptraum der Kirche aus einem breiten Mittelschiff mit schmalen, niedrigen Seitenschiffen. Einfache Pfeilerstellungen zwischen Rundbogenarkaden rhythmisieren das Langhaus, das in den eingezogenen Polygonalchor übergeht. Eine flache stuckierte Decke mit Stichkappen vervollständigt das Raumbild. Das ursprüngliche Kirchenschiff auf der Südseite wurde durch die Einziehung der neuen Orgelempore zu einer Art Vorraum entwertet. Der ehemals alte Chor, jetzt als Sebastianskapelle für den Werktagsgottesdienst und als Taufkapelle genutzt, trägt ein Kreuzrippengewölbe. Die zweifach gekehlten scharfgratigen Rippen laufen ohne Konsolen in die Wand. Die beiden runden Schlußsteine zeigen im Chorjoch das Monogramm Mariä, im Chorschluß das Christusmonogramm. Die Umgestaltung des 18.Jh. änderte die Fenster zu Rundbögen ab und entfernte ihr gotisches Maßwerk. Bei der jüngsten Restaurierung stellte man 12 (1) verschiede-ne Farbfassungen des Chores fest, wobei man sich für die Freilegung der gelben Rokokofassung entschied. Die Stuckierung im ehemaligen Langhaus mußte dem Umbau weichen, doch hat sich der Entwurf des Herpersdorfer Meisters Georg Stuben-voll von 1763 erhalten (Stadtarchiv Nürnberg). Im alten Chor besteht die Stuckierung in den Gewölbekappen aus profilierten Rahmenzügen mit eingerollten Endungen, dünnem Muschelwerk sowie Blumen- und Blattranken, die sich zum Teil vom Grund lösen und plastisch hervor-treten. Die Fensterbögen schmückt Muschelwerk mit Blütenzweigen und Puttenköpfchen. Der Chorbogen ist an der Innenseite geziert von zwei Stuckengeln unterm Kreuz, umgeben von Rocailleornament (für das Rokoko typisches Muschelwerk).